Barcamp OKNRW – Klima und Open Data

Am Wochenende war ich in Wuppertal beim Barcamp Offene Kommunen NRW mit vielen interessanten Sessions. 😀

Bergische vhs - Medienzentrum Wuppertal

Bergische vhs – Medienzentrum Wuppertal, Foto: R. Schügner

Dieses Jahr war der Titel der Veranstaltung KlimaUnKonferenz mit der Frage, wie Open Government und Open Data den Städten und Gemeinden helfen können sich zu klimaneutralen Kommunen zu entwickeln. Ich war schon sehr gespannt auf die Vorschläge für die Sessions und habe mich auf das Mit-Diskutieren gefreut. Eine kurze Info wie so ein „Barcamp“ funktioniert gibt es in dem Youtube-Video von induux.

Hier ist das Sessionboard (unser „Stundenplan“ 😉 ) noch ziemlich leer. Er hat sich schnell mit vielen Sessions gefüllt. Wie immer gab es trotz des Schwerpunktes „Klima“ eine große Themenvielfalt. Ich werde einige „meiner“ Sessions vorstellen.

Sessionboard

Sessionboard des Barcamps OKNRW 2019, Foto: R. Schügner

Solarenergie – Photovoltaik

Ich habe mir zum Start das Thema Photovoltaik ausgesucht, da ich mich sehr dafür interessiere – für den „Hausgebrauch“ sozusagen. 😉 Da wir nur eine kleine Runde waren konnte ich alle mit Fragen löchern. 😀 Da ich nicht aus Wuppertal komme, war meine erste Frage allerdings: Was ist denn Utopiastadt? Anfangs war es ein Kulturprojekt, dass das Viertel beleben sollte. Jetzt hat sich das Projekt weiterentwickelt. So gibt es zum Beispiel Urban Gardening (Urbanen Gartenbau), Coworking und ein Reparatur-Café. Weiterhin sind Photovoltaik-Anlagen geplant. Hier findet ihr einen Bericht des Deutschlandfunks.

Da mich also mehr für die Stromerzeugung für ein Reihenhaus interessiere, waren das meine Hauptfragen und dafür gab es gute Tipps. Falls man Handwerker verschiedener Gewerke, z. B. zum Dachdecken und für die Solaranlage braucht, gibt es Handwerker-Zusammenschlüsse, die ein Gesamtkonzept entwickeln – auch mit der Möglichkeit Strom zu Hause zu speichern. Eine gaaanz kleine Version ist ein Balkonkraftwerk. Damit konnte ich dann sehr zufrieden zur nächsten Session gehen.

Citizien-Science-Projekte

Bei Citizen-Science-Projekten geht es darum, dass Bürger die Wissenschaft unterstützen. Beispiele und Möglichkeiten zur Teilnahme gibt es auf der Plattform „Bürger schaffen Wissen“. Am bekanntesten sind wahrscheinlich das Zählen der Vögel mit dem NABU oder das Sammeln von Mücken (bitte nicht zerquetscht 😉 ). In der Diskussion ging es darum, wie man mit Citizen-Science-Projekten den Klimawandel sichtbar machen kann. Da passt dass Beispiel mit den Mücken recht gut. Mittlerweile gibt es eingewanderte Arten, die sich aufgrund der wärmeren Temperaturen auch vermehren und Krankheiten, wie das West-Nil-Virus, übertragen können, die bisher nicht in Deutschland verbreitet sind. Unten seht ihr das Video vom Leibniz Zentrum für Agrarforschung zur Aktion.

Für mich passten die Session zum Thema „Offene Umweltdaten aus Düsseldorf“ und „Mobile Umweltdaten via LoRaWan“ gut dazu. Bei LoRaWAN handelt es sich um ein Netzwerk in das man zum Beispiel Temperatur- oder Feuchtigkeitsmessungen aus dem Wald übertragen kann. Auf dem Land hat dieses Netzwerk große Reichweiten. Es werden entsprechende Sensoren und Übertragungsmodule benötigt, aber nur wenig Energie. Eine Batterie reicht recht lange für die Sensoren und die Übertragung. Irgendwie hat es mir da schon in den Fingern gejuckt. Ich habe an Basteln, Messwerte und Forschung gedacht (und meine Pflanzen vermutlich an regelmäßiges Gießen 😉 ). Tolle Sessions. 🙂

Umweltdaten aus Düsseldor

Umweltdaten aus Düsseldorf, Foto: R. Schügner

Bei der Session zur Stadtbegrünung war die Botschaft, dass jede Grünfläche in den Städten wichtig ist. Pflanzen tragen zu einem angenehmeren Klima in den Städten bei, da sich Stein, Beton und Asphalt besonders aufheizen. Scheinbar hat Wuppertal hier einiges zu bieten, wie unten im Foto zu sehen ist. 🙂

Grüne Stadt Wuppertal

Die grüne Stadt Wuppertal, Foto: R. Schügner

Als jemand, der auch gerne mit Bus und Bahn unterwegs ist (zumindest meistens…) fand ich auch die Infos zum Bürgerticket für Wuppertal interessant.

Bürgerrechte und Smart City

Nachdem ich jetzt schon von einem Thema zum nächsten gesprungen bin, gibt es jetzt noch „Bürgerrechte in der Smarten Stadt“ zum Abschluss. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet hatte, aber es ging mehr in Richtung „Zukunftsvision“. Zumindest hatte ich nicht erwartet, dass es bereits eine „Deklaration der Städtekoalition für digitale Rechte“ gibt. Ein paar kurze Stichworte sind Internetzugang für alle, digitale Bildung sowie Privatsphäre, Datenschutz und Sicherheit. Die drei führenden Städte sind Amsterdam, Barcelona und New York City. Berlin und München beteiligen sich auch an der Initiative.

Mittlerweile sind viele Städte bei der Umsetzung oder auch ersten Tests von irgendwas mit „Smart City“. Und genau dafür braucht man irgendwas mit Internet. 😉 Wie oben bei den Bürgerrechten angemerkt, geht es hier um Privatsphäre, Datenschutz und Sicherheit. Ich sag‘ mal salopp, muss die Laterne – und damit auch irgendein Server irgendwo auf der Welt – wissen, dass ich gerade an der Laterne stehe und warte? Und später auch wissen mit wem ich mich dort getroffen habe und eventuell noch hören und abspeichern, was wir erzählen?

Deshalb war für mich der wichtigste Tipp des Tages – und mein Abschlusstipp:
Schaut genau hin, wer eure Stadt „smart“ macht.

Schaut genau hin, wer eure Stadt „smart“ macht!, Foto: R. Schügner

Es waren zwei sehr interessante und gut organisierte Barcamp-Tage. Vielen Dank an die fleißigen Unterstützer und Partner, die ihr unten auf der Veranstaltungsseite findet.

Veröffentlicht am November 22, 2019 in DIES + DAS und mit , , , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.

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