Mobilität der Zukunft: Autonome Elektro-Autos?

Jetzt so zu den Feiertagen im Mai konnte man wieder mal ganz deutlich den Unterschied zwischen „viele sind im Urlaub“ und „es ist normaler Berufsverkehr“ sehen. Man kommt deutlich schneller voran, wenn gefühlt die Hälfte aller Berufstätigen in Urlaub ist. Und jeder, der im Berufsverkehr feststeckt – auch in kleineren Städten – weiß, dass es Zeit für den „Verkehr der Zukunft“ ist. 😉 Die Frage, wie Verkehr in Zukunft aussehen wird, gehört auch zum Thema des diesjährigen Wissenschaftsjahrs „Zukunftsstadt“.

In Deutschland werden mittlerweile auch autonom fahrende Autos getestet, d.h. man kann bei einem Tässchen Tee zusehen, wie das Auto den Verkehr meistert. 😉 Es gibt allerdings nur eine Teststrecke in Bayern, wie man hier nachlesen kann. Dort seht ihr auch ein paar Forschungsobjekte unserer Automobilhersteller, die nicht nur PKW, sondern auch LKW im Angebot haben. Das fahrerlose Auto von Google ist ein weiteres Beispiel. Auch wenn sich das Frühstücken im Auto, während man „autonom“ zur Arbeit fährt, für den Berufsverkehr mit den vielen Staus anbietet, ein ausreichendes Verkehrskonzept ist das noch nicht.

Und so neu ist das „Selbstfahren“ auch nicht – allerdings findet man die Fahrzeuge nicht auf unseren Straßen. Es handelt sich um fahrerlose Transportfahrzeuge wie sie z. B. von der Pharmaindustrie (siehe unten) genutzt werden. Es handelt sich um eine autonome Warenwirtschaft zwischen Lager, Produktion, Verpackung und Versand – also auch direkt mit einer Art „Verkehrsleitsystem“. Da die „Transporter“ elektrisch funktionieren, laden sie sogar automatisch auf. Hier findet ihr ein Beispiel:

Nein, sie fahren nicht zur Steckdose. Die Ladung erfolgt über Induktion, was bedeutet, dass man zum Laden nur an der richtigen Stelle parken muss. (Und schon wieder Physik 😉 ) Es lassen sich nicht nur Autos auf diese Weise aufladen, sondern z. B. auch Mobiltelefone, die man auch auf der richtigen Stelle „parkt“.

Dieses kabellose Laden nutzt den Effekt aus, dass elektrischer Strom und Magnetkraft zusammen auftreten. Der Standardversuch hierfür ist die Bewegung eines Magneten in einer Kupferspule. Je schneller die Bewegung, desto höher der Stromfluss.

In der Praxis wird der sich „bewegende Magnet“ oder besser das sich verändernde Magnetfeld in der 1. Spule (Primärspule) durch Wechselstrom, bei dem sich die Richtung des Stroms regelmäßig (50x pro Sekunde = 50 Hz) ändert, erzeugt. In einer 2. Spule wird dann der Strom induziert. In dem Video von Gerhard Kleefeld seht ihr das ganze als Eigenbau als Projekt für den Mechatronic Karlsruhe Award 2010.

In der Zukunft könnten sich also Elektro-Autos beim Parken, einfach durch stehen auf dem Parkplatz, aufladen. Und auch Fahrräder und Busse (hier ein aktuelles Beispiel aus Braunschweig) wären so unterwegs, wie ihr euch im folgenden Video von SEW EURODRIVE anschauen könnt.

In der Zukunft fährt nicht nur alles elektrisch, sondern auch fahrerlos: Autos, Busse, U-Bahnen… Während der letzten Zeit hat mit Sicherheit der ein oder andere an Züge ohne Zugführer gedacht. 😉 U-Bahnen ohne Fahrer sind allerdings keine Zukunftsmusik. Es gibt sie längst. Man erkennt die Bahnstationen daran, dass die Züge „hinter Glas“ halten und sowohl auf dem Bahnsteig als auch am Zug Türen aufgehen um die Leute ein- und aussteigen zu lassen, wie hier die Métro.

Wie die Beispiele zeigen, wird an vielen Stellen an der „Mobilität der Zukunft“ geforscht, gebastelt und einiges ist schon im Einsatz. Ein weiteres Feld ist das verhindern/vermindern von Staus. Neben einem Verkehrsleitsystem kann ich mir vorstellen, dass die Präsenzzeit auf der Arbeit – zumindest für Bürotätigkeiten – reduziert bzw. flexibler gestaltet wird.

Zum Abschluss noch eine Zukunftsvision der Mobilität vom Youtube-Kanal der Deutschen Welle.

Hier findet ihr meine anderen Artikel zum Thema Zukunftsstadt:

Veröffentlicht am Mai 30, 2015 in NATUR + WISSENSCHAFT und mit , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 4 Kommentare.

  1. Induktives Aufladen könnte den gesamten Verkehr revolutionieren: In einem Forschungsprojekt in Mannheim werden E-Busse im Linienverkehr getestet, die sich via Induktion an einzelnen Haltestellen, für die Insassen vollkommen unmerklich, mit Strom aufladen: http://blog.123energie.de/naechster-halt-induktion/

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